Der Heyne Verlag (ehemals Wilhelm Heyne Verlag) ist ein deutscher Verlag mit Sitz in München, der 1934 in Dresden gegründet und im Jahr 2000 an Axel Springer verkauft wurde. Im Jahr 2004 wurde er Teil von Random House. Heyne war 1999 eines der größten Verlagshäuser in Deutschland.
Heute umfasst das Unternehmen eine Verlagsgruppe, zu der – neben Suhrkamp – der Insel Verlag, der Deutsche Klassiker Verlag, der Jüdische Verlag, der Verlag der Weltreligionen.
Inhalt
Programm
Früher organisierte der Heyne Verlag sein Programm in sogenannten Reihen, von denen insgesamt über 50 Stück existierten. Gegenstand einer Reihe waren:
- Themen (z. B. Heyne Filmbibliothek, Heyne Kochen),
- Genres (Heyne Science-fiction & Fantasy, Heyne Western)
- Ereignisse (z. B. Heyne Jubiläumsreihe seit 1993).
2014 waren sämtliche verfügbaren Werke in die folgenden Kategorien gegliedert:
Heyne veröffentlicht sowohl Hardcover als auch Taschenbücher, zu den Autoren zählen beispielsweise Nicholas Sparks, Robert Harris, Amelie Fried, Sabine Thiesler, John Grisham und Stephen King.
Geschichte
Wilhelm Heyne gründete den nach ihm benannten Verlag 1934 in Dresden. Während der Luftangriffe auf Dresden wurde das Verlagshaus in der Reichsstraße vollständig zerstört. Nach Kriegsende nahm man 1948 die Tätigkeit in München wieder auf, wobei Wilhelm Heyne zunächst nur 40 Prozent der Anteile am Verlag hielt.
1951 trat Rolf Heyne in den Wilhelm Heyne Verlag ein, dessen Geschäftsführung er Anfang der 1960er Jahre übernahm. Unter seiner Ägide baute man maßgeblich das Taschenbuch-Programm des Verlags auf. Dieses wurde 1966 um das Werk Georges Simenons erweitert, das der Wilhelm Heyne Verlag von Kiepenheuer & Witsch erhalten hatte. Die Reihe Heyne Sachbuch startete mit „Zivilcourage“ von John F. Kennedy, für das der Autor den Pulitzer-Preis erhielt.
Im Jahr 1974 kooperierte der Wilhelm Heyne Verlag mit der Verlagsgruppe Bertelsmann, die dadurch den Markt für Taschenbücher besser abdecken wollte. 1976 begann mit „Winnetou I“ die Karl-May-Reihe.
Bis Ende 1993 erschienen im Heyne Verlag insgesamt 16.000 Titel in einer Auflage von 500 Millionen Exemplaren.
Im Jahr 2000 wurde Heyne von Axel Springer übernommen und seit 2003 ist der Heyne Verlag ein Teil der Verlagsgruppe Random House, der im Buchhandel als eigenständiger Verlag behandelt wird.
Literatur
- Hans Altenhein: Der Wilhelm Heyne Verlag in Dresden (1934 bis 1944), in: Aus dem Antiquariat 1/2015, S. 1–9.
- Günther Fetzer (Hrsg.): 30 Jahre Heyne-Taschenbücher: 1958–1988. Heyne, München 1988, ISBN 978-3-453-03206-4.
- Günther Fetzer (Hrsg.): Wilhelm-Heyne-Verlag: 1934–1994. Die Bibliographie. Heyne, München 1994, ISBN 978-3-453-07948-9.
- Werner Bauer, Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Science-fiction, Fantasy & Horror im Heyne-Taschenbuch. Das Programm 1960 bis Oktober 1998. Heyne Science-fiction & Fantasy 4999. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06226-4.