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Die dtv Verlagsgesellschaft ist ein deutsches Publikumsverlag mit Hauptsitz in München. Sie wurde 1960 von 11 Verlegern als gemeinsamer Taschenbuchverlag unter dem Namen "Deutscher Taschenbuch Verlag" gegründet. Seit Juni 2015 firmiert er unter "dtv Verlagsgesellschaft". Seit 1996 verlegte der dtv auch Originalausgaben und Erstausgaben. Seit 2012 hat der dtv ein eigenes Programm mit Hardcover-Büchern.

Inhalt

Programm

Der Verlag konzentrierte sich auf Editionen, wie die erste Goethe-Ausgabe im Taschenbuch, Nietzsches Gesamtwerk und das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm.

Zeitgenössische deutsche Literatur wurde unter anderem von Heinrich Böll, Günter Grass, Siegfried Lenz, Uwe Timm, Angelika Schrobsdorff, Erich Loest, Rafael Seligmann, Christian Kracht, Antje Rávic Strubel, Christopher Kloeble, Wolf Wondratschek, Thomas Glavinic, Ulrich Woelk und Judith Zander in das Programm aufgenommen.

Internationale Literatur-Taschenbuchausgaben sind enthalten von Autoren wie Umberto Eco, T. C. Boyle, Michael Ondaatje, Henning Mankell, J. R. R. Tolkien und deutsche Erstausgaben von John Williams, Graham Swift, Eshkol Nevo, Mira und auch Ha Jin. Auch Julia Franck, Maxim Biller, Javier Marías, Milan Kundera, Andreas Kollender und António Lobo Antunes waren über mehrere Jahre mit mehreren Titeln im Programm.

Das Sachbuchprogramm mit Publikationen zu gesellschaftlichen, literarischen, kulturgeschichtlichen und politischen Themen, Ratgebern und Nachschlagewerken umfasst Autoren wie Daniel Goleman, Marcel Reich-Ranicki, Ian Kershaw, Wolfgang Benz, Verena Kast, Hildegard Hamm-Brücher und Marianne Koch. Auch mehrfarbige Bücher, darunter André Hellers Bilderleben, erscheinen in dtv.

In dtv premium erscheinen seit 1996 Taschenbuch-Originale und Erstausgaben aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch in größeren Formaten. 2012 startete dtv hardcover mit dem Roman Hannes von Rita Falk und dem Thriller Verachtung von Jussi Adler-Olsen. 2014 wurde das Label dtvDIGITAL gegründet, um die E-Book-Verlagsaktivitäten zu bündeln.

Im Gründungsjahr erschien die erste Buchreihe dtv documente, in der als erster Band Das Urteil von Nürnberg 1946 erschienen ist. Die Reihe enthält Dokumente aus authentischen Texten zu Themen der Geschichts- und Zeitgeschichte, aber auch der Kunst-, Literatur- und Geistesgeschichte. In den sechziger Jahren entstanden weitere Reihen wie dtv sachbuch, dtv kunst undWissenschaftliche Reihe (später 1979 dtv wissenschaft). Es erschienen Gesamtausgaben von Schriftstellern wie Goethe, Friedrich Schiller oder Büchner. 1975 kamen die sogenannten Dünndruck-Ausgaben hinzu. Durch die Verwendung von Dünndruckpapier konnten auch umfangreichere Werke wie Grimmelshausens Simplicissimus oder Romane von Dostojewski veröffentlicht werden.

Bis heute sind einige wenige Ausgaben aus den Anfangsjahren erhalten geblieben, darunter die 1973 gestartete Reihe dtv zweisprachig und die 1977 etablierte dtv großdruck. dtv großdruck enthält eine Auswahl von dtv-Titeln im Volltext und in der augenfreundlichen Schriftart "Garamond 12 Punkt", die sich vor allem an ältere und sehbehinderte Menschen richten. Darüber hinaus hat sich die Reihe der Nachschlagewerke und Atlanten aus den frühen sechziger Jahren bis heute gehalten und bildet einen wichtigen Bereich im Verlagsprogramm.

Geschichte

Die Gründung des Verlags geht auf die Initiative des Verlegers Joseph Caspar Witsch zurück, der zehn andere Verlage davon überzeugte, gemeinsam Taschenbücher zu veröffentlichen. Der Zusammenschluss war zunächst eine Gesellschaft zur Verwertung von Verlagsrechten. Sie sollten nur die Bücher der angeschlossenen Verlage veröffentlichen. Am 30. November 1960 wurde die Gesellschaft in das Handelsregister eingetragen; vorläufiger Geschäftsführer war Curt Vinz. Am 15. Januar 1961 nahm der Verlag offiziell seine Tätigkeit auf und wurde von Heinz Friedrich geleitet. Friedrich war der Programmdirektor von Radio Bremen. Von 1956 bis 1959 war Friedrich Chefredakteur des S. Fischer Verlags gewesen. Bald kamen Lizenzen von anderen Verlagen, die nicht zu den Gesellschaftern gehörten, hinzu und die Produktion begann. Für die Gestaltung der Bücher war der Schweizer Grafiker Celestino Piatti verantwortlich, der ein einheitliches typografisches und grafisches Erscheinungsbild entwarf.

Gesellschafter des Verlagsvertrags waren der Artemis Verlag, C.H.Beck/Biederstein, die Deutsche Verlags-Anstalt, der Carl Hanser Verlag, der Hegner Verlag, der Insel Verlag, Kiepenheuer & Witsch, der Kösel-Verlag, der Nymphenburger Verlag, der Piper Verlag und der Walter Verlag. Heinz Friedrich war ebenfalls Gesellschafter.

Die heutigen Gesellschafter sind:

Der erste Titel, der 1961 erschien, war Heinrich Bölls Irisches Tagebuch. Das Buch ist seither ununterbrochen die dtv-Nummer 1 bei der Verfügbarkeit. Weitere im Startjahr erschienene Titel waren Die Atombombe und die Zukunft des Menschen von Karl Jaspers sowie Nur für Leser von Friedrich Sieburg. Die Gestaltung der Bücher erregte Aufsehen, da Piatti die Buchdeckel der dtv-Bände in strahlendem Weiß präsentierte und ein einzelnes Bild für den Titel verwendete, während die Einbände der Taschenbücher anderer Verlage meist farbig gestaltet waren. Celestino Piatti gestaltete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1993 rund 6000 dtv-Buchumschläge.

Literatur